Der lang ersehnte „5. Niederländische Literaturherbst“ des Klever WDR-Büros findet in diesem Jahr wieder im Museum Kurhaus statt. Vom 13. September bis 10. Oktober 2018, viermal donnerstagabends und einmal mittwochabends, jeweils ab 19.30 Uhr, werden niederländische Schriftsteller und eine Übersetzerin aus ihren Werken vorlesen und sich im Rahmen der Lesungen den anregenden und bisweilen amüsanten Fragen von Initiator und Moderator Ludger Kazmierzak stellen.
Bei jeder Lesung kann der die Titel der gastierenden Autoren vor Ort zu erwerben und signiert werden.
Aufgrund der Beliebtheit dieser Literatur-Reihe empfehlen wir den frühzeitigen Ticket-Kauf!
Eintritt je Lesung: 8 €
Vorverkauf: Buchhandlung Hintzen und Museum Kurhaus Kleve
Donnerstag, 27. September 2018, 19.30 Uhr
Museum Kurhaus Kleve
Stefan Hertmans
„Krieg und Terpentin“
Aus dem Niederländischen von Ira Wilhelm
Mit Fotografien
Diogenes Verlag
Taschenbuch, 416 Seiten
978-3-257-24431-1
€ 12.00
Der Flame Stefan Hertmans (*1951 Gent, Belgien) liest aus seinem neuen Buch „Krieg und Terpentin“ vor, eine bewegende Nachzeichnung des Lebens seines Großvaters, anhand von Notizbüchern erstellt, die der Autor nach dem Tod seines Großvaters gefunden hat. Sie ermöglichen es ihm, dessen Leben als junger Soldat im Ersten Weltkrieg – mit allen Erfahrungen und Träumen – bildhaft darzustellen:
„»Man kann alles, wenn man will!«, sagt der alte Mann zu seinem Enkel und schwingt sich in den Kopfstand. Die wahre Willenskraft seines Großvaters begreift Stefan Hertmans jedoch erst, als er nach dessen Tod seine Notizbücher liest und beschließt, den Roman dieses Lebens zu schreiben: Eindringlich beschreibt er den 13-Jährigen, der in der Eisengießerei davon träumt, Maler zu werden, und stattdessen an die Front gerät, wo er zwar das Grauen der Schützengräben überlebt, dafür aber fast am Verlust seiner großen Liebe zugrunde geht.
›Krieg und Terpentin‹ handelt von der Hölle eines strenggläubigen jungen Soldaten, Sohn eines flämischen Freskenmalers, dessen altmodische Welt mit Beginn des Ersten Weltkriegs für immer untergeht. In den Schützengräben, die er knapp überlebt, träumt er von drei großen Passionen: der Liebe, der Malerei und einem bescheidenen Grad an Emanzipation, die Flamen im offiziell französischsprachigen Belgien bis dahin verwehrt war. Still malt er später seine geheimnisvollen Bilder und schreibt, auf Flämisch, zwei dicke Hefte voller Erinnerungen. Ein Vermächtnis, das der Enkel, dem er die Hefte kurz vor seinem Tod übergibt, in einer sparsamen, bildmächtigen Sprache zum Psychogramm einer Seele und zu einer berührenden Familienchronik verdichtet. Ein Buch, das einem bleibt.“ (Diogenes Verlag)
»Ein künftiger Klassiker. Historischer Roman und Autobiographie in einem. Von grandioser poetischer Leuchtkraft.«
The Guardian, London
Stefan Hertmans, geboren 1951 in Gent (Belgien), Dichter, Dramatiker, Romancier, gilt als einer der wichtigsten niederländischsprachigen Autoren der Gegenwart. ›Krieg und Terpentin‹ wurde 2014 mit dem AKO Literatuurprijs, De Gouden Uil und dem Preis der flämischen Gemeinschaft für Prosa ausgezeichnet. Hertmans lebt in Brüssel und im südfranzösischen Monieux. Weitere Auszeichnungen: ›Spycher: Literaturpreis Leuk‹ der Stiftung Schloss Leuk (Schweiz, 2017), ›Preis der flämischen Gemeinschaft für Prosa‹ und ›De Gouden Uil‹ für „Oorlog en terpentijn“ (2014).
Autorenfoto: © Michiel Hendryckx