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Das Wasser des Sees ist niemals süß

Giulia Cominito

Wagenbach Verlag, 26 €
„Dieses Sittengemäldes des gegenwärtigen Italiens hat mich sehr berührt. Auf Schritt und Tritt folgt man der jungen Gaia, Tochter einer Familie ohne Einkommen, mit einem körperversehrten Vater und einer kämpferischen Mutter, die versucht, im Elend immer den Kopf über Wasser zu halten – ihren und den ihrer Familie. Wohnungssuche, prekäre Umgebungen, Dreck, Staub, Lärm und das vergebliche Strampeln von unten nach oben, um Standesgrenzen zu überwinden. So aussichtslos der Kampf scheint, so voller Kraft, Wut und Energie geht Gaia ihren eigenen Weg mit einem dickschädeligen, eigenen Kopf, und ihre Kompromiss­losigkeit verdient Respekt. Dass der Ausweg über Bildung geht, weiß sie zu genau, aber wenn das so einfach wäre. Die kleinen Kämpfe rund um den Lago die Braccio bei Rom finden im Zwischen­menschlichen statt, zwischen Armut, Familienbanden, Lebenswillen und Verzweiflung. Giulia Cominitos Sprache ist gnadenlos wie präzise, und beim Lesen fügen sich die Bilder zu einem Film Noir zusammen, dessen Szenerie jedoch voller Farben ist.“
Sigrun Hintzen

Bücher für alle Stimmungen

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