Krummes Holz

„ Zwischen einem Straßennamen und Immanuel Kant-Zitat: ‚Aus so krummen Holz, als woraus der Mensch gemacht ist, kann nichts gerades gezimmert werden‘ – dort bewegt sich dieser launige, intensive Debüt-Roman von Julja Linhof. Der junge Jirka kehrt in einem heißen Sommer auf den heruntergekommen Hof seines brutalen Vaters zurück, zu seiner Schwester Malene und Leander, dem Sohn des Verwalters. Zwischen den dreien schwelen Kindheitserinnerungen, Verletzungen, Misstrauen und Neugierde. Wo ist Georg, der Vater geblieben und wie finden die drei jungen Menschen zueinander? Als stünde man hinter dem alten Schuppen und beobachtet still das angespannte Leben im Bermuda-Dreieck von unterdrückten Emotionen, die sich immer wieder Bahn brechen. Was macht Familie mit uns und was machen wir mit dem Rucksack, in dem wir sie mit uns herumtragen? Eine Frage, auf die es immer nur individuelle Antworten geben kann. Hier wird sie sprachlich sensibel und unbarmherzig gegeben, flirrend wie ein schwüler Sommertag.“